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St. Karas

DIE GESCHICHTE VON ST. KARAS DER ANACHORET aus den Büchern des Klosters Baramos

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, des einen Gottes.

Der hl. Paulus schrieb in seinem (Hebr 13, 7): ,Denkt an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet haben; schaut auf das Ende ihres Lebens, und ahmt ihren Glauben nach“

St. Karas war der Bruder des Königs Theodosius l. Er wurde ca. 95 Jahre alt, davon führte er ein reines Leben in der Wildnis, das er in der Gesellschaft von Engeln verbrachte.

Er blieb dort 57 Jahre in Gemeinschaft mit dem Herrn.

Sein irdisches Leben endete am 8. Tag des koptischen Monats Abib (das entspricht dem 15. Juli) im Jahr 451 n.Chr.

St. Bemwa, Priester der Kirche des Berges von Sheehat schreibt:

Ich werde euch, meinen Brüder und Schwestern erklären, was an einem dieser Tage vor sich ging ich hörte eine Stimme, die dreimal zu mir sagte: „Bemwa Bemwa…. Bemwa und es wurde mir klar, dass die Stimme eine himmlische Stimme war und dass sie mir unbekannt war. Da mich nicht allzu viele Menschen bei meinem Namen riefen, erhob ich meinen Blick zum Himmel und sprach: „Sprich, o Herr für deinen Diener, der dir lauscht.“ Und die Stimme sprach zu mir: „Mach dich auf, Bemwa und eile dich schnell zur inneren Wildnis, wo du St. Karas treffen und seinen Segen empfangen wirst. Er verhält sich mir gegenüber sehr ehrenhaft, mehr als jeder andere. Dies zeigt sich, indem er sich für mich viele Male völlig verausgabt. Dann soll mein Frieden mit dir sein.“

So verließ ich meine Kirche und machte mich alleine auf in die Wildnis, alleine und voller Freude, obwohl ich den Weg nicht kannte, aber in der sicheren Überzeugung, dass der Herr, der mich befehligt, mich leiten wird.

Die Tage vergingen und ich wanderte immer noch alleine. Am vierten Tage kam ich bei einer der Höhlen an und der Eingang war mit einem großen Felsen verschlossen. Ich ging weiter zum Eingang und klopfte, wie es Brauch ist bei den Brüdern und sagte AGHABY (AGAPE), was LIEBE heißt und sagte:

Segne mich, o heiliger Vater.“ Im nächsten Augenblick hörte ich eine Stimme aus dem Inneren, die zu mir sagte: „Es ist gut, dass du heute da bist, Bemwa, Priester der Kirche des Berges von Sheehat, der das wertvolle Grab der gesegneten St. Elarya, Tochter des großen Königs Zenon, beherbergt.“ Das Tor wurde mir geöffnet und er küsste mich und ich küsste ihn und wir setzten uns, um in Gottesgröße und Herrlichkeit zu diskutieren.

Ich sagte zu ihm: „Mein heiliger Vater, gibt es einen anderen in diesem Berg, der dir ähnlich ist?“ Er blickte in mein Gesicht, senkte die Augen und sagte dann: „Mein geliebter Sohn, in der inneren Wildnis gibt es einen großen Heiligen. Die Welt ist nicht einen einzelnen seiner Schritte würdig. Er heißt St. Karas.“ Dann stand ich auf und fragte: „Wer bist dann du, mein Vater?“ Er sagte zu mir: „Ich bin Simon EI Kallah und an diesem Tag sind es 60 Jahre, an dem ich kein Gesicht eines Menschen gesehen habe, aber jeden Samstag wurde ich mit einem Laib Brot gesegnet, der auf den Stein, den du außerhalb der Höhle siehst, gelegt wurde.“

Nachdem ich von ihm gesegnet worden war, ging ich drei weitere Tage betend und preisend in die Wildnis, bis ich eine andere Höhle, deren Eingang verschlossen war, erreichte.

Ich klopfte und und sagte: „Segne mich, mein heiliger Vater.“ Er antwortete mir: „Wir freuen uns über deine Ankunft bei uns, von Gott geheiligter St. Bemwa, der würdig war, den Leib von St. Elarya, Tochter von König Zenon, zu salben. Tritt ein in Frieden.

Ich trat ein und wir setzten uns, um zu sprechen und ich sagte zu ihm: „Mir wurde erzählt, dass es in der Wildnis einen weitereren Heiligen gibt, der dir ähnlich ist.“ Er stand auf, senkte sein Haupt und sagte zu mir: „ ich erzähle dir, meinem Vater, dass es in dieser Wildnis einen großen Heiligen gibt und dass seine Gebete den Ärger aufhalten, der vom Himmel niedergeht. Er ist ein wahrer Partner der Engel.“ Ich fragte ihn:

Und wie ist dein Name, mein heiliger Vater?“ Er sagte: , Mein Name ist Abbamoud EI Kallah und seit 79 Jahren lebe ich nun, um Christus zu danken, in dieser Wildnis von diesen Palmen, die Datteln tragen.“

Nachdem er mich gesegnet hatte, verließ ich seine Behausung mit Freude und Frieden und führte meine Reise in der Nacht fort. Dabei war ich nicht in der Lage, die Straße zu sehen und unfähig zu gehen. Nachdem eine Weile vergangen war, öffnete ich meine Augen und ich stellte fest, dass ich vor einer Höhle in einem Felsen eines Berges war. Ich ging weiter zum Eingang, klopfte und sprach „AGHABY“ und augenblicklich sprach eine Stimme aus dem Inneren zu mir: „Es ist gut, dass du heute gekommen bist, St. Bemwa, Gottes Heiliger, der würdig war den Leib von St. Elarya, Tochter des Königs Zenon, zu salben.“ So trat ich in die Höhle ein und starrte ihn eine lange Zeit mit großen Augen an, da er eine starke Erscheinung und von großer Bescheidenheit war. Er war eine Person mit großer Ausstrahlung und das Wohlwollen Gottes spiegelte sich in seinem Gesicht wider. Er hatte sehr strahlende Augen, war von mittelgroßer Statur und hatte einen langen Bart, in dem ein paar schwarze Haare verblieben waren. Er trug eine Galabia (Kleid/Robe), war sehr dünn, hatte eine leise Stimme und einen Stock in der Hand. Er sagte: „Du kamst heute zu mir und brachtest mit dir den Tod zu mir. Bis heute habe ich eine lange Zeit auf dich gewartet, mein Geliebter.“

Ich sagte zu ihm: „Und wie ist dein Name, mein heiliger Vater?“ Er sagte zu mir: „Mein Name ist Karas.“ So fragte ich ihn: „Wie viele Jahre warst du in dieser Wildnis?“ Er sagte zu mir: „In siebenundfünfzig Jahren habe ich kein menschliches Antlitz gesehen und ich wartete auf dich mit aller Freude und Begierde.“

Dann verbrachten wir einen Tag in seiner Behausung. Am Ende des Tages wurde unser Vater krank und bekam hohes Fieber und er stöhnte und weinte. Er sagte: „Wovor ich mich mein ganzes Leben lang gefürchtet habe, ist heute über mich gekommen. O Gott, wo kann ich mich vor deinem Antlitz verstecken. Wahrhaft, groß ist die Furcht in dieser Stunde, so groß wie deine Barmherzigkeit, oh Gott, nicht wie meine Sünden.

Als die Sonne am zweiten Tag aufgegangen war und St. Karas im Bett lag ohne sich bewegen zu können, schien ein starkes Licht, das das der Sonne übertraf, am Eingang der Höhle. Und ein Mann erschien, mit viel Ausstrahlungskraft, in weißer Kleidung, so hell wie die Sonne.

In seiner rechten Hand trug er ein glühendes Kreuz. In diesem Moment saß ich zu Füßen von St. Karas, der von Angst und Furcht überwältigt war. Dieser strahlende Mann schritt hin zu St. Karas und legte das Kreuz auf sein Gesicht. Er sprach viele Worte mit ihm, gab uns den Frieden und verschwand wieder. Ich wandte mich wieder an unseren Vater St. Karas und fragte ihn: „Wer ist dieser Mann mit all dieser Herrlichkeit?“ Er antwortete voller Freude: „Das ist CHRISTUS DER HERR, so ist es sein Brauch, jeden Tag zu mir zu kommen, um mich zu segnen und mit mir zu sprechen und dann zu verschwinden.“

Ich sagte zu ihm: „Mein heiliger Vater, ich wünsche mir, vom barmherzigen Gott gesegnet zu werden.“ Er antwortete mir: „Bevor du diesen Ort verlässt, wirst du Christus den Herrn in Seiner Herrlichkeit sehen. Er wird auch dich segnen und mit dir sprechen.

Als der siebte Tag des Monats Abib (nach dem koptischen Kalender) gekommen war, entdeckte ich, dass St. Karas seine Augen zum Himmel erhoben hatte, Tränen strömten über sein Gesicht, er senkte tief seinen Kopf und sprach zu mir: „Heute ist ein großer Pfeiler im Ländlichen Ägypten gefallen und die ganze Erde hat einen großen Heiligen verloren, so dass die Welt nicht mehr würdig ist, sein Fußschemel zu sein. Es ist Anba (St.) Shenouda der Archimandrit und ich habe seinen gesegneten Geist von den Chören der Engel begleitet in die Höhen des Himmels auffahren sehen und ich höre klagen und weinen im ganzen Land des Ländlichen Ägypten und die Mönche haben sich um den gesegneten Leib versammelt, sie sind von ihm gesegnet, da er strahlt wie das Licht.

Als ich das hörte, erinnerte ich mich an das Ableben von Anba Shenouda dem Archimandriten.

Am Achten Tag des Abib wurde die Krankheit unseres St. Karas schlimmer.

Gegen Mittag erschien ein starkes Licht am Eingang der Höhle und der Erlöser der Erde trat ein. Ihm voraus gingen die Erzengel Michael und Gabriel mit einer Schar Engel mit sechs Flügeln. Der Raum war erfüllt von Lobgesängen und dem Duft von Weihrauch. Ich saß zu Füßen von St. Karas, der Herr saß beim Kopf von St. Karas, der die rechte Hand unseres Erlösers hielt und zu ihm sagte: „Um meinetwillen, oh mein Herr und mein Gott, segne ihn, da er dieses Tages wegen von einem fernen Orte zu mir kam.

Der Herr der Herrlichkeit sah zu mir und sprach: „Mein Frieden sei mit dir, Bemwa. Schreib auf, was du gehört und gesehen, damit es zum Guten verwendet werden kam. Aber auch für dich, mein geliebter Karas, mit jedem Menschen auf Erden, der deine Geschichte kennt und sich an deinen Namen erinnert, soll mein Frieden sein und die Heiligen sollen ihn in Erinnerung behalten. Und jeden Menschen, der Wein, Brot, Weihrauch, Öl oder Kerzen in der Erinnerung an deinen Namen anbietet, werde ich im himmlischen Königreich vielfach entlohnen. Und wer immer in deinem Namen Hungernde speist, Dürstende tränkt, Nackte kleidet oder Fremde beherbergt, werde ich in meinem Königreich vielfach entlohnen. Und den Namen des Menschen, der deine

Geschichte niederschreibt, werde ich in das Buch des Lebens schreiben. Und jedem, der barmherzig ist in der Erinnerung an dich, werde ich geben, was noch kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und was noch kein menschliches Herz erfahren hat. Und nun möchte ich, mein geliebter Karas, dass du mich um einen Gefallen bittest, bevor du weiterziehst.“ So sagte St. Karas zu ihm•. „Mein Herr, ich richtete mein Leben Tag und Nacht nach den Psalmen und ich sehne mich danach, David den Propheten noch zu Lebzeiten zu sehen.“ Und im nächsten Augenblick kam David herein. In der Hand hielt er eine Harfe und spielte den Psalm ‚Dies ist der Tag, an dem der Herr uns jubeln ließ und wir glücklich waren‘. St. Karas sagte: „Ich will alle Seiten in einer Melodie zusammen mit den Liedern und Lobpreisungen hören.“ Daraufhin spielte David seine Harfe und sagte: „Das wertvollste Geschenk ist, dass der Herr die Melodie für jene ist, die ihm folgen.

Während David mit Harfe und mit seiner schönen Stimme den Psalm sang, verließ der Geist des Heiligen seinen Körper, um an den Busen unseres guten Erlösers zu gehen. Der nahm ihn, küsste ihn und gab ihn weiter an Erzengel Michael. Dann sprang ich, Bemwa, zu St. Karas Leib und küsste und salbte ihn. Der barmherzige Herr forderte mich auf, hinauszugehen.

So tat ich und auch er ging hinaus und mit ihm die Engel unter Gebeten und Lobpreisungen vor dem Geist des Heiligen. Wir ließen den Leib in der Höhle zurück. Der Herr legte seine Hände auf die Höhle und es wurde, als hätte es nie einen Eingang gegeben. Und alle fuhren voll Freude in den Himmel auf und ich verblieb alleine an diesem Ort, bis sich mir der schöne Anblick verschloss.

Dann musste ich wegen des starken Lichtes und des wunderbaren Anblicks meine Augen schließen. Als ich sie wieder öffnete, befand ich mich vor der Höhle von St. Abbamoud EI Kallah und ich lebte drei Tage lang bei ihm. Dann verließ ich ihn und ging zum heiligen Simon EI Kallah und lebte drei weitere Tage bei ihm.

Dann ging ich weiter und kehrte zurück zum Berg Sheehat, wo meine Kirche steht. Dort traf ich all meine Brüder und erzählte ihnen die Geschichte vom gesegneten und großartigen St. Karas und ich erzählte ihnen von seinen Worten über das Ableben von Anba Shenouda dem Archimandriten. Nach fünf Tagen erreichte uns ein Brief aus dem Ländlichen Ägypten, der besagte, dass St. Anba Shenouda der Archimandrit an dem Tag, an dem ihn St. Karas gesehen hatte, friedlich entschlummerte (verstarb).

Möge der Segen der Gebete von St. Maria, der Mutter des wahren Lichts und der von St. Karas und allen Märtyrern und Heiligen mit uns sein. Amen

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